In der Schweiz besitzen vier Netzbetreiber die Konzession für den Betrieb eines GSM-Mobilfunknetzes. Sie zählen insgesamt gut 9,9 Mio. Mobilfunkanschlüsse (Q2 2012) und versorgen die Schweiz mit einer Abdeckung von rund 99,9 % der Bevölkerung nahezu flächendeckend mit GSM-Mobilfunk. Drei Netzbetreiber sind im Besitze einer UMTS-Lizenz; die Mobilnetze der dritten Generation (3G) decken mittlerweile 95 % der Bevölkerung ab. Die Netze der vierten Generation (4G) befinden sich im Aufbau; momentan steht rund 20 % der Schweizer Bevölkerung ein LTE-Netz zur Verfügung.
Aktuelle Schweizer Mobilfunkbetreiber
Die drei dominierenden und aktiven Netze Swisscom, Sunrise und Orange bieten landesweite und internationale Produkte für Privat- und Geschäftskunden an.
Swisscom
180px|rechts|Logo Swisscom
Name, Hauptsitz | Swisscom (Schweiz) AG, Ittigen |
Firmennummer <ref>Eidg. Amt für das Handelsregister, Zentraler Firmen- und Identifikationsindex, http://www.zefix.ch/</ref> | CH-035.3.016.930-9 |
Mutterkonzern | Swisscom (Schweiz) AG, Ittigen, Schweiz |
Netzcode | 228–01 |
Verwendete Frequenzbänder | GSM: 900 MHz, 1800 MHz; UMTS: 2100 MHz; LTE: 800 MHz, 1800 MHz, 2600 MHz |
Name auf Display | Swisscom, SWISS GSM |
Mobilfunkkunden | 6,114 Mio. (Q2 2012) |
Marktanteil | 61,9 % (Q2 2012) |
Mitbenutzung Mobilnetz | Provider: Lycamobile, M-Budget Mobile, Mucho |
Netztechnologien | GPRS, EDGE, UMTS, HSPA bis 7,2 Mbit/s, HSPA+ bis 42 Mbit/s, LTE bis 100 Mbit/s |
Zugeteilte Vorwahl <ref>Vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) zugewiesene Netzvorwahl, die von den Mobilfunkbetreibern bzw. Service-Providern bei der Aufschaltung von neuen Nummern vergeben wird. Aufgrund der Rufnummernportabilität kann seit dem 1. Mai 2000 die Vorwahl nicht mehr eindeutig einem Anbieter zugeordnet werden.</ref> | +41 79 (M-Budget Mobile: +41 77 4) |
Abdeckung der Bevölkerung | 99,8 % mit GSM/GPRS/EDGE, 93 % mit UMTS/HSPA/HSPA+, 20 % mit LTE |
Website | http://www.swisscom.com/ |
Sunrise
Name, Hauptsitz | Sunrise Communications AG, Zürich |
Firmennummer | CH-020.3.019.848-8 |
Mutterkonzern | CVC Capital Partners, Luxemburg |
Netzcode | 228–02 |
Verwendete Frequenzbänder | GSM: 900 MHz, 1800 MHz; UMTS: 900 MHz, 2100 MHz |
Name auf Display | Sunrise, diAx Swiss |
Mobilfunkkunden | 2,117 Mio. (Q2 2012) |
Marktanteil | 21,4 % (Q2 2012) |
Mitbenutzung Mobilnetz | Provider: ALDI SUISSE mobile, Lebara Mobile, TalkTalkMobile Marken: Red Bull MOBILE, yallo, 20 Minuten Mobile |
Netztechnologien | GPRS, EDGE, UMTS, HSPA bis 7,2 Mbit/s, HSPA+ bis 42 Mbit/s |
Zugeteilte Vorwahl | +41 76 (ehem. Tele2: +41 77 2) |
Abdeckung der Bevölkerung | 99,8 % mit GSM/GPRS/EDGE, 80 % mit UMTS/HSPA/HSPA+ |
Website | http://www.sunrise.ch/ |
Orange
Name, Hauptsitz | Orange Communications SA, Lausanne |
Firmennummer | CH-550.0.057.019-0 |
Mutterkonzern | Matterhorn Mobile S.A., Vereinigtes Königreich (in Besitz des Investment-Unternehmens Apax Partners, Vereinigtes Königreich) |
Netzcode | 228–03 |
Verwendete Frequenzbänder | GSM: 900 MHz, 1800 MHz; UMTS: 2100 MHz |
Name auf Display | Orange, Orange CH |
Mobilfunkkunden | 1,649 Mio. (Q2 2012) |
Marktanteil | 16,7 % (Q2 2012) |
Mitbenutzung Mobilnetz | Provider: abamobile, CoopMobile, ok.- mobile |
Netztechnologien | GPRS, EDGE, UMTS, HSPA bis 7,2 Mbit/s, HSPA+ bis 42 Mbit/s |
Zugeteilte Vorwahl | +41 78 |
Abdeckung der Bevölkerung | 99 % mit GSM/GPRS/EDGE, 92 % mit UMTS/HSPA, ausgewählte Orte mit HSPA+ |
Website | http://www.orange.ch/ |
Ehemalige Mobilfunkbetreiber
Die Gesellschaft In&Phone befindet sich seit dem 11. Mai 2012 in Liquidation und ist im Schweizer Mobilfunkmarkt nicht mehr aktiv. Die GSM-Konzession läuft Ende 2013 aus.
in&phone
Name, Hauptsitz | In&Phone SA en liquidation, Vevey |
Firmennummer | CH-550.1.036.337-8 |
Mutterkonzern | Unify Group Holding BV, Niederlande |
Netzcode | 228–07 |
Verwendetes Frequenzband | GSM: 1800 MHz |
Name auf Display | in&phone, CH 07, 228 07 |
Zugeteilte Vorwahl | +41 773 |
Abdeckung | lokale Firmennetze mit GSM, nationales Roaming mit Sunrise |
Geschichte der Mobilfunknetze in der Schweiz
Als erster Mobilfunkbetreiber der Schweiz nahm im März 1993 Swiss Telecom ihr Natel-Netz in Betrieb. Fünfeinhalb Jahre lang war es das einzige Mobilnetz der Schweiz; im Vergleich zu anderen Ländern gab es erst sehr spät eine Konzessionsvergabe an weitere Anbieter. 1997 wurde der Name des Mutterkonzerns in «Swisscom» geändert; die Mobilfunksparte erhielt als eigenständige Tochterfirma den Namen «Swisscom Mobile». Seit der Fusion der Tochterfirmen mit dem Mutterkonzern zur neuen «Swisscom (Schweiz) AG» Anfang 2008 tritt die Firma einheitlich als Swisscom im Schweizer Markt auf.
Im Dezember 1998 trat diAx als zweiter Mobilfunkanbieter mit günstigen Preisen und innovativen Produkten in den Schweizer Markt ein. Der Konkurrenzkampf um Kunden führte zu einem ersten grösseren Preisrutsch. Anfänglich war das Netz jedoch nur entlang von Autobahnen und in städtischen Gebieten vorhanden. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Netzes auch in ländlichen Regionen erreichte diAx bald eine bessere Abdeckung, vor allem auch dadurch, dass das SBB-Netz als Backbone genutzt werden konnte. Nach der Fusion mit der damaligen «sunrise» Ende 2000 einigte man sich auf den neuen Markennamen sunrise, der offizielle Name des Unternehmens lautete «TDC Switzerland AG». Seit 4. Oktober 2007 lautet der Name des Unternehmens «Sunrise Communications AG», der Markenname Sunrise wird neu gross geschrieben.
Ein halbes Jahr später, im Juni 1999, startete Orange mit einer grossen Werbekampagne mit seinem Netz. Dieses deckte zu Beginn jedoch nur städtische Gebiete ab; in weiten Landesteilen war das Netz noch nicht ausgebaut. Dank dem nationalen Roaming mit Swisscom hatte Orange im Gegensatz zu Sunrise von Beginn weg auch in Randregionen eine akzeptable Abdeckung. Im Juli 2003 schaffte Orange den Schritt in die Unabhängigkeit und beendete das nationale Roaming nach über vier Jahren.
Am 18. Dezember 2003 erhielten zwei neue Mobilfunkanbieter, Tele2 und In&Phone, je eine Konzession für den Betrieb eines GSM-Mobilfunknetzes. Beide Telekommunikationsunternehmen nahmen im Juni 2005 ihre Netze im 1800 MHz-Band in Betrieb. Tele2 konzentrierte sich mit seinem «City-Netz» anfänglich auf die Stadt Zürich. Während den darauf folgenden Jahren wurde das Mobilnetz jedoch auf weitere Städte und Agglomerationen ausgedehnt; Mitte 2008 war rund die Hälfte der Bevölkerung versorgt. In&Phone konzentrierte sich hingegen ausschliesslich auf Geschäftskunden und bot Lösungen in Form eines lokalen Campus-Netzes für die Innen- und Aussenversorgung von Firmen(-geländen).
Am 29. September 2008 gab Sunrise die Übernahme von Tele2 Schweiz bekannt. Nach der Zustimmung der Wettbewerbskommission (WEKO) am 21. November 2008 wurde das Tele2-Mobilnetz abgeschaltet. Die 491'000 Kunden sowie die rund 50 Mitarbeitenden des ehemaligen Mobilfunkbetreibers wurden übernommen; die Mobilfunkkonzession wurde zurückgegeben. Tele2 blieb danach als Marke der Sunrise Communications AG noch bis März 2010 bestehen, danach wurden keine Produkte mehr verkauft. Einige der ehemaligen Mobilfunkanlagen von Tele2 konnten durch Sunrise weiterbetrieben werden; die restlichen Standorte (rund 400) wurden im März 2010 an den Netzbetreiber In&Phone verkauft.
Am 25. November 2009 teilten Sunrise und Orange ihre Absicht zur Fusion mit. Die dänische TDC, deren Tochtergesellschaft Sunrise ist, spielte mit dem Gedanken, sich aus der Schweiz zurückzuziehen. Orange hingegen, erhoffte sich durch Zusammenlegung der Mobilfunknetze Kosten sparen zu können.
In der Ausgabe 12/2009 des Magazins Connect wurden die Schweizer Mobilfunknetze im «Netztest 2009» erstmals ausgiebig getestet. Swisscom und Sunrise schnitten mit «Sehr gut» ab, wobei Sunrise bei der Datenübertragung Marktführerin Swisscom sogar noch knapp übertreffen konnte. Bei Orange reichte es nur für ein «Befriedigend», was wohl hauptsächlich daran lag, dass das GSM-Netz noch nicht mit EDGE aufgerüstet worden war. Zudem war das UMTS-Netz bezüglich Kapazität und Reichweite weniger stark ausgebaut als bei der Konkurrenz.
Ende April 2010 entschied die WEKO, den Zusammenschluss von Sunrise und Orange zu untersagen. Die betroffenen Unternehmen planten zunächst einen Rekurs gegen diesen Entscheid, welcher aber nach wenigen Wochen zurückgezogen wurde. Beide Mobilfunkanbieter bekräftigten, alleine weitermachen zu wollen. In den darauffolgenden Monaten kündigte Orange an, neue Angebote zu lancieren und in den nächsten zwei Jahren besonders stark in den Netzausbau zu investieren. Insbesondere sollte die UMTS-Kapazität erhöht, sowie das GSM-Netz im Rahmen einer Gesamterneuerung mit EDGE aufgerüstet werden. Auch Sunrise kündigte für die folgenden fünf Jahre Infrastrukturinvestitionen in der Höhe von rund 1 Mrd. CHF an. So soll vor allem die Netzkapazität durch weitere Aufrüstung mit HSPA+ erhöht werden.
Im Netztest 2010 des Magazins Connect wurden die Mobilfunknetze erneut getestet und miteinander verglichen. Swisscom schnitt wiederum mit «Sehr gut» ab, Sunrise erreichte ein «Gut», Orange gar nur noch ein «Ausreichend». Ein Jahr später, im Netztest 2011, änderte sich die Rangliste. Die bisher letztplatzierte Orange konnte sich stark verbessern und wurde als «Gut» bewertet. Swisscom erreichte erneut ein «Sehr gut», Sunrise musste sich zum ersten Mal mit dem dritten Platz und einem «Befriedigend» zufriedengeben.
Im Februar 2012 wurden in einer einzigartigen Auktion sämtliche bestehenden und neuen Mobilfunkfrequenzen neu vergeben. Zur Teilnahme hatten sich die vier Unternehmen Swisscom, Sunrise, Orange und In&Phone beworben, wobei letzteres die Zulassungsbedingungen nicht erfüllte und deshalb nicht zur Auktion zugelassen wurde. Die Einnahmen für den Bund beliefen sich auf rund 996 Millionen CHF. Da die Konzessionen technologieneutral erteilt wurden, können die Frequenzbänder für verschiedene Technologien (GSM, UMTS, LTE) verwendet werden. Die Mobilfunkbetreiber haben folgende Bandbreiten ersteigert:
Frequenzband | Swisscom | Sunrise | Orange |
---|---|---|---|
800 MHz | 20 MHz | 20 MHz | 20 MHz |
900 MHz | 30 MHz | 30 MHz | 10 MHz |
1800 MHz | 60 MHz | 40 MHz | 50 MHz |
2100 MHz | FDD: 60 MHz TDD: 0 |
FDD: 20 MHz TDD: 0 |
FDD: 40 MHz TDD: 0 |
2600 MHz | FDD: 40 MHz TDD: 45 MHz |
FDD: 50 MHz TDD: 0 |
FDD: 40 MHz TDD: 0 |
Seit Herbst 2012 bietet Sunrise unter der Marke sunrise24.ch ein Flat-Abonnement mit eingeschränktem Kundendienst zu reduzierten Kosten an. Neuabonnenten von sunrise24.ch erhalten eine mit 076 824 beginnende Telefonnummer, falls sie keine bestehende portieren.
Anzahl Mobilfunkanschlüsse und Marktanteile
Mobilfunkanschlüsse und Marktanteile<ref>http://www.comcom.admin.ch/dokumentation/00439/00467/index.html?lang=de</ref>:
Mobilfunkanschlüsse in der Schweiz (Anzahl in 1'000, Stand 31. Dezember 2011) |
||||||||||||||||||||||||||||
Jahr
|
'98
|
'99
|
'00
|
'01
|
'02
|
'03
|
'04
|
'05
|
'06
|
'07
|
'08
|
'09
|
'10
|
'11
|
||||||||||||||
Swisscom | 1'670 | 2'255 | 2'970 | 3'370 | 3'605 | 3'792 | 3'908 | 4'280 | 4'632 | 5'007 | 5'370 | 5'602 | 5'828 | 6'049 | ||||||||||||||
Sunrise | 0 | 430 | 675 | 944 | 1'134 | 1'260 | 1'190 | 1'267 | 1'361 | 1'524 | 1'770 | 1'860 | 2'015 | 2'116 | ||||||||||||||
Orange | 0 | 250 | 770 | 925 | 963 | 1'085 | 1'137 | 1'249 | 1'395 | 1'509 | 1'542 | 1'565 | 1'571 | 1'614 | ||||||||||||||
Total |
1'670 |
2'935 |
4'415 |
5'239 |
5'702 |
6'137 |
6'235 |
6'796 |
7'388 |
8'040 |
8'683 |
9'027 |
9'414 |
9'779 |
||||||||||||||
Marktanteile im Mobilfunk in der Schweiz (in %, Stand 31. Dezember 2011) |
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Jahr
|
'98
|
'99
|
'00
|
'01
|
'02
|
'03
|
'04
|
'05
|
'06
|
'07
|
'08
|
'09
|
'10
|
'11
|
||||||||||||||
Swisscom | 100 % | 76,8 % | 67,3 % | 64,3 % | 63,2 % | 61,8 % | 62,7 % | 63,0 % | 62,7 % | 62,3 % | 61,9 % | 62,1 % | 61,9 % | 61,9 % | ||||||||||||||
Sunrise | 0 % | 14,7 % | 15,3 % | 18,0 % | 19,9 % | 20,5 % | 19,1 % | 18,6 % | 18,4 % | 19,0 % | 20,4 % | 20,6 % | 21,4 % | 21,6 % | ||||||||||||||
Orange | 0 % | 8,5 % | 17,4 % | 17,7 % | 16,9 % | 17,7 % | 18,2 % | 18,4 % | 18,9 % | 18,8 % | 17,8 % | 17,3 % | 16,7 % | 16,5 % | ||||||||||||||
Total |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
100 % |
||||||||||||||
|
Service Provider
Service Provider sind Firmen, die über keine eigene Netzinfrastruktur bzw. Mobilfunklizenz verfügen und deshalb bei einem Netzbetreiber Netznutzungsrechte erwerben. Diese verkaufen sie dann mittels eigener Produkte und Dienstleistungen an ihre Kunden weiter. Momentan sind auf dem Schweizer Mobilfunkmarkt folgende Service Provider tätig:
Markenname | Unternehmung | Mobilnetz | Vorwahl | Kundensegment |
---|---|---|---|---|
abamobile | abalon telecom it ag, Cham | Orange | 078 | Geschäftskunden |
ALDI SUISSE mobile | ALDI SUISSE AG, Embrach | Sunrise | 076 | Privatkunden |
CoopMobile | Coop, Basel | Orange | 078 | Privatkunden |
FLEXmobil | ZIRKUMFLEX AG, Cham | Orange | 078 | Geschäftskunden |
Lebara Mobile | Lebara GmbH, Zürich | Sunrise | 076 | Privatkunden |
Lycamobile | Lycamobile AG, Zug | Swisscom | 0779 | Privatkunden |
M-Budget Mobile | Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich | Swisscom | 0774 | Privatkunden |
Mucho | Beeone Communications SA, Lancy | Swisscom | 077 | Privatkunden |
ok.- mobile | Valora AG, Muttenz | Orange | 078 | Privatkunden |
Ortel Mobile | Ortel Mobile Switzerland GmbH, Bern | Orange | 078 | Privatkunden |
TalkTalkMobile | The Phone House SA, Zug | Sunrise | 076 | Privatkunden |
Die folgenden Service Provider bieten für Neukunden keine Angebote mehr an:
Markenname | Unternehmung | Mobilnetz | Vorwahl | Kundensegment |
---|---|---|---|---|
20 Minuten Mobile | 20 Minuten AG, Zürich | Sunrise | 077 | Privatkunden |
cablecom mobile | Cablecom GmbH, Zürich | Sunrise | 076 | Privatkunden |
Lycamobile | Lycamobile AG, Zug | Orange | 0783 | Privatkunden |
mobilezone net | mobilezone net ag, Regensdorf | Orange | 078 | Privatkunden |
Netstream Mobile | Netstream AG, Dübendorf | Orange | 078 | Geschäftskunden |
Geschichte der Service Provider
Service Provider spielten in der Schweiz vor 2005 nur eine untergeordnete Rolle. Im Jahr 2005 gab es in der Schweiz einen wahrhaften Provider-Boom. Am 15. Mai 2005 machte yallo den Einstieg als erster Provider in den Mobilfunkmarkt. Das Schwesterunternehmen von Sunrise vermarktete sein Produkt anfänglich nur online; mittlerweile ist es aber auch offline zugänglich. Heute ist yallo wie Red Bull Mobile und Sunrise eine Marke der Sunrise Communications AG.
Der Einstieg der beiden grössten Schweizer Detailhandelsunternehmen Coop und Migros in den Mobilfunkmarkt löste mit der Bekanntgabe der Tarife am 12. September 2005 einen Preiskampf zwischen den beiden neuen Anbietern aus. So wurden innerhalb weniger Stunden die Minutenpreise von M-Budget Mobile und CoopMobile gegenseitig unterboten.
Am 16. Dezember 2005 startete Cablecom in Kooperation mit Sunrise sein Prepaid-Angebot cablecom mobile mit Minutenpreisen, die um bis zu 20 % tiefer waren als die bestehenden Prepaid-Tarife. Der Einstieg von Cablecom löste den bisher grössten Preiskampf zwischen den Providern aus. In mehreren Runden senkten sämtliche Provider ihre Minutenpreise und unterboten sich gegenseitig. Dies führte dazu, dass der Prepaid-Minutentarif erstmals bei allen Providern unter 40 Rappen fiel. Mittlerweile ist das Angebot von Cablecom für Neukunden jedoch nicht mehr erhältlich.
Im Dezember 2005 lancierte abalon telecom mit abamobile als erster Provider ausschliesslich Angebote für Geschäftskunden. Am 16. Januar 2006 folgte mobilezone net (inzwischen nicht mehr erhältlich) erstmals auch mit Postpaid-Angeboten.
Im Juni 2006 führte yallo einen internationalen Einheitstarif von 39 Rappen pro Minute ein; zudem wurde der Tarif für netzinterne Gespräche auf 5 Rappen pro Minute gesenkt.
Im Oktober 2006 startete TalkTalkMobile auf dem Netz von Sunrise. TalkTalkMobile bietet als erster Schweizer Provider seinen Kunden kostenlose Gespräche in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz vom Festnetz oder Mobilnetz ins Fest- oder Mobilnetz. Die Voraussetzung hierfür war anfänglich allerdings ein Festnetzanschluss bei TalkTalk.
Im Februar 2007 trat mit Lebara Mobile ein weiterer Provider in den Mobilfunkmarkt ein. Der Provider, welcher auch in sechs weiteren europäischen Ländern tätig ist, nutzt das Mobilnetz von Sunrise und fokussiert sich mit seinem Produkt auf Kunden, die ins Ausland telefonieren. So kann man beispielsweise schon ab 5 Rappen pro Minute ins westeuropäische Festnetz telefonieren.
Im November 2007 lancierte die deutsche Supermarktkette Aldi ebenfalls ein Produkt mit dem Namen Aldi Suisse Mobile. Auch dieser Provider benutzt das Mobilnetz von Sunrise. Der Tarif von 14 Rappen ist sehr günstig, gilt allerdings nur im eigenen Netz und im Festnetz. Ansonsten fallen 34 Rappen an.
Im Oktober 2010 stellte 20 Minuten das Angebot 20 Minuten Mobile vor. Der Provider nutzt das Mobilnetz von Sunrise und verfügt über Prepaid- und Aboangebote. Der Minutentarif beträgt 20 Rappen, dazu kommen noch 20 Rappen Verbindungsgebühr pro Anruf. Der von Tamedia zusammen mit Sunrise lancierte Handy-Tarif 20 Minuten Mobile wird nach acht Monaten bereits wieder eingestellt.
Am 6. Dezember 2010 lancierte die Kiosk-Betreiberin Valora über die Servicebetreiberin TalkEasy ein PrePaid Mobilfunkangebot. Dabei wird das Mobilfunknetz von Orange benutzt. Der Tarif beträgt 22 Rappen, SMS kosten 15 Rappen in alle Netze. Dazu gibt es Datenpakete von 300MB oder 1GB (Stand 15.12.2012).